Nirgendwo sonst rückt die europäische Literatur- und Geistesgeschichte so dicht zusammen wie in den engen Häuserreihen der Tübinger Altstadt. Mit dem Literaturpfad lässt sich dieses große literarische Erbe, das sich auf kleinstem Raum erstreckt, erwandern.
Buchvorstellung und Eröffnung des Pfades, gemeinsam mit dem Fachbereich Kunst und Kultur, dem SWR-Studio Tübingen und dem Klöpfer, Narr Verlag.
Tibor Schneider hat vielen jungen Menschen ermöglicht, ihre literarischen Fähigkeiten zu erproben: als Gründer der Tübinger Dichterkammer, als Herausgeber der Zeitschrift ]trash[pool, als Mentor und Anreger. 2016 erschien sein Lyrik-Debut zimt fuer Deutschland: »Irgendwie entstehen die Gespräche im Nachhinein. Und alle Wendungen sind gut. Windig. Und gut.« (Monika Rinck)
Der Lyriker und ]trash[pool-Herausgeber Tibor Schneider führt liebevoll und aufmerksam durch das ganz offene Programm. Anmeldung vor Ort bei Tibor – traut euch!
Die besten Texte sind oft (noch) nicht veröffentlicht, sondern führen ein verborgenes Dasein in Schubladen und Dateiordnern. Ungeahnte Schätze ans Licht der Öffentlichkeit zu heben, erste Möglichkeiten, sich auszuprobieren – dies bietet unsere Poets’ Corner.
Wilfried Setzler hat bei Hansmartin Decker-Hauff promoviert und als Leiter des Kulturamts Tübingen 27 Jahre lang das kulturelle Leben Tübingens entscheidend geprägt. Der Honorarprofessor an der Tübinger Universität ist Ehrenmitglied des Schwäbischen Heimatbunds und hat als profunder Kenner viele Bücher über Württemberg und Tübingen verfasst.
»… und was wäre das Land ohne die Gräber der Dichter« (Gottfried Benn): Als »ein Garten Gottes« wurde der Tübinger Stadtfriedhof 1829 angelegt. Heute steht er als wichtiges stadtgeschichtliches und seltenes kunsthistorisches Dokument in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz. Ein Spaziergang durch die »Totenstadt« führt zu den Gräbern berühmter und vergessener Literaten, darunter Friedrich Hölderlin, Isolde und Herrmann Kurz, Ludwig Uhland, Ottilie Wildermuth und Wilhelm Schussen.
Barbara Wiedemann, Dr. phil., lehrt an der Universität Tübingen. Sie hat sich intensiv mit dem Leben und dem Werk Paul Celans auseinandergesetzt, viele Quellentexte ediert sowie die »Goll-Affäre« (2000) aufgearbeitet. 2018 erschien die von ihr kommentierte Gesamtausgabe der Gedichte Celans.
Im Juni 1957 war Paul Celan das erste Mal mit einer Lesung in Tübingen zu Gast. Die Einladung kam von Julie Gastl und Gudrun Schaal aus der Buchhandlung Gastl, damals Zentrum der intellektuellen und literarischen Szene der Stadt. Es war nicht der erste und sollte auch nicht Celans letzter Besuch in Tübingen bleiben.
In ihrem Buch Ein Faible für Tübingen: Paul Celan in Württemberg. Deutschland und Paul Celan (2013) hat Barbara Wiedemann die Reisen des anfangs nahezu unbekannten deutsch-jüdischen Schriftstellers in Baden-Württemberg nachgezeichnet und seinen Weg zum Erfolg mitverfolgt.
Anknüpfend an die Ausstellung »Die Buchhandlung Gastl: Tübinger Geistesleben der 1950er bis 1980er Jahre« schildert sie seine Begegnungen und die Eindrücke, die er bei seinen Besuchen in Tübingen gesammelt hat.
In Kooperation mit dem Stadtmuseum Tübingen